Praxis für Psychotherapie
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Hinter der Abkürzung EMDR steht die Bezeichnung Eye Movement Desensitization and Reprocessing. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte kurzzeittherapeutische Methode.
Es geht bei dieser Behandlung um Ängste und Selbstwertstörungen der Betroffenen. Panikattacken können gemildert werden und Phobien sowie Traumata lösen sich auf. Bei Blockaden vieler Art lässt sich diese Methode erfolgreich anwenden. Das Verfahren kann gleichermaßen bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern angewendet werden. Die Methoden von EMDR basieren auf den Beobachtungen, dass psychische Belastungen sich abschwächen können. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Betroffene ihre Augen rhythmisch hin und her bewegen und sich dabei an das für sie belastende Ereignis konzentrieren.
Hier geht es um bilaterale Stimulation – das sind wechselseitige, man sagt auch induzierte Augenbewegungen. Oder es erfolgt ein rhythmisches Antippen der Hände und es werden hierbei einzelne belastende traumatische Erlebnisse noch einmal erlebt. Wichtig ist, die Szenerie bis zum Ende durchzuarbeiten, damit die gefühlte Erinnerung sich neutralisiert und die Wirksamkeit nachhaltig bleibt.
Dann kann zu sogenannten Posttraumatischen Belastungsstörungen = PTBS führen. Das heißt, Menschen, die mit solchen Störungen belastet sind, haben immer wiederkehrende „Flashbacks“. Situationsbedingt finden Betroffene ihren Auslöser, auch unbewusst, die sie immer wieder in das unverarbeitete traumatische Ereignis führen können.
Es ist nicht Aufgabe des Gehirns, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Hier muss durch die richtige Behandlungsmethode, beispielsweise EDMR, ein gezielter Impuls von außen stattfinden. Bei der EMDR-Methode passiert genau dies – verschiedene Gehirnregionen werden stimuliert und zur Verarbeitung der belastenden Erlebnisse angeregt. So können diese Erlebnisse aufgearbeitet werden und lösen sich auf.
Eine Traumatherapie bringt einen Prozess der Verarbeitung in Gang; dieser Prozess gelingt einem Menschen nicht allein. Die Seite des Behandlers stellt immer die fachliche Kompetenz dar und verleiht dem Ratsuchenden seelische Stabilität. Somit ist der Traumatherapeut bzw. die Traumatherapeutin ein wichtiges Werkzeug dieser Therapie.
Hier gibt es dann, zusammen mit der richtigen Behandlungsmethode, ein Gegenüber, zu dem der Betroffene eine Beziehung aufbauen kann. Hier geht es um Vertrauen und Offenheit sowie Stimmigkeit und Gelassenheit. So ist eine Traumatherapie auch immer ein Beziehungsprozess.
Eine erfolgreiche Therapie zur Traumabewältigung und ein Gelingen, mit Hilfe von EDMR, setzen voraus, dass der Betroffene Mensch sich in einer gewissen Stabilität befindet. Das heißt, in Bezug auf die Finanzen und die Wohnsituation sollte weitgehend alles geregelt sein. Dann ist die Sicherheit ein wichtiger Faktor. Das heißt, die traumatisierenden Ereignisse müssen in der Vergangenheit liegen – ansonsten ist eine direkte Arbeit an die Traumata nicht möglich.
Im schlimmsten Fall kann aber durch EDMR eine Stabilisierung der momentanen Situation gegeben werden. Kontinuität ist wichtig. Das heißt, meist kann zwar ein akutes Trauma in wenigen Sitzungen bewältigt werden, doch die Praxiserfahrungen zeigen oft, dass gerade diese Menschen eine Behandlung suchen, deren akute Ereignisse sich mit den früheren Traumaerlebnissen verbinden. Auch dann, wenn diese fast vergessen sind oder länger zurückliegen. Eine gute Therapie braucht Zeit und die Bereitschaft sich hierauf einzulassen.