Ständige Erreichbarkeit als Stressor im Berufsleben und die psychosomatischen Auswirkungen

Seit dem Jahr 2000 hat sich unsere Welt und unsere Arbeitswelt durch das Internet und Mobiltelefon sehr verändert. Ständige Erreichbarkeit ist in vielen Berufssparten Alltag geworden und lässt sich durch die neue Technologie auch ausgezeichnet umsetzen.

Jedoch hat der ständige Online Status seine Nachteile. Es gibt keine richtige Auszeit mehr. Das Checken der E-Mails beginnt schon im Bett vor dem Aufstehen und zieht sich durch den gesamten Tag bis hin zur Nachtruhe. Viele Arbeitnehmer und Selbständige kommen so in enormen Stress. Stressmanagement ist gefragt, aber wie soll dies vorgenommen werden?

Psychosomatische Auswirkungen

Die Auswirkungen der ständigen Erreichbarkeit sind vielfältig. Zunächst kommt es zu einer Fragmentierung der Tätigkeiten. Die Konzentration ist nicht mehr so intensiv, wie vor dem Jahr 2000, weil das auf dem Schreibtisch liegende Smartphone Konzentration abzieht. Hierzu muss das Mobiltelefon nicht einmal in Betrieb sein. Durch das ständige Checken, ob Nachrichten gekommen sind, wird der Arbeitsablauf unterbrochen. Die negativen Auswirkungen dieses Umstandes haben zahlreiche Studien bestätigt.

Eine weitere Auswirkung ist die Sucht, die mit der Digitalisierung einhergeht. Man möchte immer erreichbar sein, um nichts zu versäumen. Ohne Verbindung zum Internet fühlt man sich „nicht verbunden“, „leer“, „unrund“. Eine Bewusstwerdung ist essentiell, um dem Stress und der Sucht entgegenzuwirken.

Psychotherapie und Zeitmanagement als Gegenmaßnahmen

In einer Psychotherapie kann den Dingen auf den Grund gegangen und neue Möglichkeiten erarbeitet werden. So kann eine strikte Regel, wann das berufliche Smartphone aktiv ist, ein gesundes Leben ohne Stress unterstützen. Ein Zeitplan und Zeitmanagement helfen, die Fragmentierungen gering zu halten und Arbeitsfenster zu schaffen, die ohne Unterbrechung oder Ablenkung genutzt werden können. Eine Mailbox, die während der Abwesenheit eingeschaltet ist, puffert zudem die mangelnde Erreichbarkeit ab. Der Anrufer kann eine Nachricht hinterlassen.

Grenzen abstecken

Einen weiteren Punkt betrifft den Umgang mit dem Chef: diesem ist klar zu machen, dass eine ständige Erreichbarkeit nicht vertraglich festgelegt wurde und deshalb so auch nicht erwartet werden kann. Bei neuen Verträgen ist darauf zu achten, dass die Erreichbarkeit geregelt ist und man gar nicht erst unter Druck kommt, diese auch ausüben zu müssen.

Anders sieht es natürlich bei Selbständigen aus und bei Personen mit prekären Arbeitsverhältnissen. Hier schlägt die Erreichbarkeit voll durch. Deshalb landet diese Berufsgruppe auch besonders häufig im Burn-Out.

Stress und das Immunsystem

Kommt es zu Stress, so wirkt sich dies unmittelbar auf das Immunsystem aus. Dieses wird zurückgefahren, um alle Kraft in die Bewältigung des Stresses zu bringen. Mussten wir früher bei Stress um unser Leben laufen, so hat sich diese Reaktion in unseren Körpern und unserem Verhalten fest verankert.

Heutzutage ist ein Weglaufen bei Stress nicht mehr erforderlich, jedoch sind wir in unserer körperlichen Entwicklung nicht so weit von unseren Vorfahren entfernt. Die Reaktion ist deshalb noch immer: alle Kraft in den Körper für das Weglaufen. Aus diesem Grund werden andere Programme im Körper, wie das Immunsystem, vorübergehend zurückgeschalten.

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