
Praxis für Psychotherapie
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Bei Reizkonfrontationsverfahren bzw. Exposition mit Reaktionsverhinderung oder Reaktionsmanagement handelt es sich um ein psychotherapeutisches Standardverfahren, welches hauptsächlich bei der Behandlung von Angstsymptomen, Zwangshandlungen, Zwangsgedanken oder posttraumatischen Belastungsstörungen angewendet wird.
Bei Zwangsgedanken kann es sich um wiederkehrende und anhaltende Gedanken, Impulse und Vorstellungen handeln, welche als aufdringlich, unangemessen und störend empfunden werden. Ebenso wie bei Zwangshandlungen, welche sich durch wiederholte Verhaltensweisen wie z.B. ständiges Händewaschen, Ordnen oder Kontrollieren zu müssen äußern können.
Dies kann im Alltag des Betroffenen, für sein Umfeld und auch am Arbeitsplatz eine große Belastung werden.
Unter „Exposition“ versteht man „Übungen zur Aufhebung von Vermeidungsverhalten mit Abbau von negativen, emotionalen Reaktionen auf bestimmte Situationen, Problemfelder oder auch Personen.
Um der Komplexität des jeweiligen Störungsbildes gerecht zu werden, kommen in der Regel bei mittel- bis schwergradigen Erkrankungen multimodale kognitiv – verhaltenstherapeutische Konzepte zur Anwendung.
Bei dieser Verhaltenstherapie lernt der Patient unter ärztlicher Anleitung, sich denjenigen Situationen auszusetzen, welche eine starke emotionale Reaktion des Patienten hervorrufen.
Dabei strebt der Arzt oder Therapeut eine entsprechend lange Verweildauer ohne den Einsatz von Vermeidungsverhalten des Patienten in dieser Situation an, bis die unangenehme Reaktion deutlich abklingt.
Sozusagen muss sich der Patient dieser Situation stellen und versuchen, sie zu bewältigen, was eine Desensibilisierung der unangenehmen Reize auslösen soll.
Bei dieser Konfrontation mit der Realität hat der Patient die Möglichkeit, die Befürchtungen der Situation zu überprüfen. Anders als bei einer Vermeidung der Situation ermöglicht diese Herangehensweise dem Patienten eine Sicht für neue Erfahrungen, eine mögliche Veränderung seiner Befürchtungen oder auch im besten Fall eine Stärkung seiner Bewältigungsfähigkeiten.
Durch eigenständiges Üben soll sich beim Patient eine Gewöhnung an unangenehme Reize einstellen und somit auch eine dauerhafte Verminderung unangenehmer Zustände.
Massive Extinktion und das Verwenden von Sicherheitssignalen während einer Expositionstherapie sind weitere diskutierte Methoden, um ein Wiederauftreten der Problematik einzudämmen.
Bei einer Extinktion (Löschung) handelt es sich im eine allmähliche Abschwächung und das schlussendliche Ausbleiben einer gelernten/ konditionierten Reaktion durch die mehrfache alleinige Präsentation des konditionierten (ursprünglich neutralen) Stimulus.
Am effektivsten scheint die „In vivo“ Konfrontation zu sein, jedoch stellt die „In sensu“ eine gute Alternative zu „In vivo“ Konfrontation dar, wenn bei Patienten die realen Stimuli nicht zugänglich sind (bei vielen Traumabehandlungen oder bei der Behandlung von Zwangspatienten bei kognitiven Ritualen)
„In virtuo“ Konfrontationen werden insbesondere zur Behandlung von spezifischen Phobien wie z.B. Flugphobie immer öfter angewendet.
Weitere Unterscheidungsmöglichkeiten in der Konfrontationstherapie sind die massierte oder die graduierte Konfrontation.
Um schnellstmögliche Erfolge zu erzielen, konfrontiert sich der Patient nach einer Vorbereitungsphase bei einer massierten Konfrontation sofort mit seinen Ängsten.
Bei einer graduierten Konfrontation und nach Absprache mit dem Therapeuten wird zuerst eine Angsthierarchie erstellt und anfangs eine leichtere Problemsituation für Konfrontationsübungen gewählt, was größere Erfolge zum Ziel hat.