
Praxis für Psychotherapie
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Die klassischen Stressbelastungen von früher, wie Lärm, Giftstoffe oder körperliche Strapazen existieren heute deutlich seltener. Es sind andere Stressoren dazugekommen, die auf lange Sicht zu psychischen Störungen führen können. Die wirtschaftliche Globalisierung und die technischen Möglichkeiten haben andere Stressfaktoren erzeugt.
So hat die Anforderung an die Flexibilität und die Mobilität deutlich zugenommen. Die einzelnen Tätigkeitsfelder werden in immer mehr Subspezialisten gegliedert und die Arbeitsplatzsicherheit hat deutlich abgenommen. Diese Faktoren und die daraus resultierenden Konsequenzen bedeuten für viele Menschen eine deutlich höhere Stressbelastung.
Häufig besteht eine Diskrepanz zwischen den Möglichkeiten und Ressourcen, die der Einzelne zur Verfügung hat und den Anforderungen am Arbeitsplatz. Diese Tatsache führt zu Stress und wenn dieser länger anhält auch zu psychischen Störungen.
Die Stressbelastung entsteht als Folge einer starken Verausgabung unter anderem durch viel Engagement, Zeitaufwand und Einsatz von Wissen. Diese Verausgabung erfolgt ohne angemessene Entschädigung wie zum Beispiel Arbeitsplatzsicherheit, Lohngerechtigkeit, Weiterbildungsmöglichkeiten oder einer adäquaten Beschäftigung. Wenn der Einzelne die Ressourcen nicht zur Verfügung hat, können psychische Störungen entstehen.
Neue Kommunikationstechniken führen zu einer deutlichen Beschleunigung der Arbeitsprozesse. Die Entscheidungsstrukturen sind in vielen Unternehmen für den Einzelnen immer schwieriger zu durchschauen oder zu beeinflussen. Einige Produkte oder Unternehmensgruppen, wie Banken oder Call Center, werden von den eigenen Mitarbeitern verachtet, ebenso wie deren Produkte. Der Dienstleistungssektor dehnt sich immer weiter aus und somit steigt auch die psychische Belastung. Die Anforderungen an zeitliche und räumliche Flexibilität sind enorm gestiegen. Dies bedeutet eine Gefährdung der sozialen Netze des Einzelnen.
Eine anhaltende Be- oder Überlastung führt über eine längere Zeit zu so genannten Anpassungsreaktionen. Der Körper kann sich nicht mehr in einem ausreichenden Maß erholen. Das Wohlbefinden ist gestört und auch körperliche Störungen treten auf. Nach einiger Zeit führt dies zu Stresserkrankungen wie Angststörungen, Depression, psychische Erschöpfung und in einigen Fällen auch zu Suchterkrankungen.
Sie äußern sich auf unterschiedliche Art und Weise, meist jedoch sowohl auf der körperlichen als auch auf der psychischen Ebene. Angststörungen äußern sich häufig durch Schlafstörungen, Schwindel, Zittern, Störungen des Magen-Darmtraktes, Herzrasen und Unruhe. Depressionen können sich in Appetitmangel, mit Schweißausbrüchen, Schlafstörungen, Übelkeit, einer schnellen Erschöpfung und Energieverlust äußern.
Burnout macht sich in erster Linie häufig durch Gereiztheit, Lustlosigkeit, Sinnlosigkeit, mangelndes Interesse oder Mattigkeit bemerkbar. Neben den genannten Symptomen existieren noch zahlreiche weitere Varianten. Was hinter einer Veränderung tatsächlich steckt, muss immer im Einzelfall geklärt werden. Wenn derartige Veränderungen erkannt werden und festgestellt wird, dass eine psychische Störung vorhanden ist, hilft eine Psychotherapie. Meist ist es unmöglich diese Probleme alleine zu lösen, mit professioneller Hilfe lässt sich durchaus ein Weg aus dieser Spirale finden.
Um die Situation eines einzelnen zu beurteilen, sollten zuerst seine Ressourcen und die vorhandenen Kompetenzen überprüft werden. Es wird zwischen inneren und äußeren Ressourcen unterschieden. Zu den äußeren Ressourcen zählen unter anderem Freunde, Geld und Ratschläge. Die inneren Ressourcen beinhalten zum Beispiel Kreativität, Achtsamkeit, Vertrauen, Mut und eine positive Einstellung. All diese Ressourcen sind Potenziale, die für die Lebensgestaltung hilfreich sind und bei der Bewältigung des Alltags und der Arbeit helfen.
Ähnlich verhält es sich mit den Kompetenzen, sie sind erforderlich um den Alltag, die Arbeit und das Leben erfolgreich zu bewältigen. Kompetenzen dienen der Fähigkeit Probleme zu lösen und die Bereitschaft mitzubringen, dies auch wirklich zu tun. Mangelnde Kompetenzen führen über kurz oder lang zu einer Überforderung und somit zu Stress. Kompetenz- und Ressourcenanalysen sind also ein wichtiger Beitrag zur psychischen Gesundheit. Es gibt unterschiedliche Methoden diese Analysen durchzuführen.
Stress am Arbeitsplatz kann zu psychischen Störungen führen und sollte auf jeden Fall ernst genommen werden. Neben den negativen Auswirkungen auf den Einzelnen führt anhaltender Stress auch negative Konsequenzen für ein Unternehmen. Die Leistung der Mitarbeiter lässt nach bis hin zu langwierigen Krankmeldungen.