Psychische Belastungen, Erkrankungen sowie psychische Ermüdung in der Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie stellt alle Menschen vor eine große Herausforderung. Das liegt vor allem an den Einschränkungen, welche diese für die Bevölkerung mit sich bringt. Besonders stark betroffen sind Personen, die unter psychischen Erkrankungen leiden. Andererseits führt die Pandemie selbst bei vielen gesunden zu psychischen Belastungen.

Das ist kein Wunder, wenn man die drastischen Veränderungen bedenkt, die durch das Virus in unsere Gesellschaft eingekehrt sind. Eine Menge Menschen fühlen sich alleine, einsam und isoliert. Gleichzeitig haben sie Angst um sich und ihre Angehörigen. Treten durch den sozialen Rückzug oder die Furcht Störungen auf, ist es wichtig, sich Hilfe zu suchen.

Hierfür stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, in erster Linie die Psychotherapie. Auch auf ein großes Repertoire an Bewältigungsstrategien können Betroffene zurückgreifen. Diese werden unter anderem ebenfalls in den Therapiesitzungen näher gebracht.

Maßnahmen

Doch auf welche Maßnahmen lässt sich sofort zurückgreifen, wenn schnelle Hilfe benötigt wird?
Das Wichtigste ist, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse anzunehmen. Es ist vollkommen okay, wütend, frustriert und/oder traurig zu sein. Alles darf da sein und hat seine Berechtigung. Die verspürten Emotionen sollten stets ernst und angenommen werden. Eine gewisse Portion Selbstliebe und Mitgefühl für die eigene Person ist hier wichtig und erforderlich.

Welche Bedürfnisse habe ich?

Im nächsten Schritt sollte überlegt werden, welche Bedürfnisse hinter den Emotionen stehen. Im Fall von Trauer könnte dieses Gefühl die grundlegende Einsamkeit überdecken, die durch die Pandemie hervorgerufen wird. Wurde dies ausreichend reflektiert und sind die tieferliegenden Bedürfnisse erkannt? Dann geht es in der folgenden Etappe darum, diese Wünsche zu erfüllen.

Anderen begegnen

Bleiben wir bei der Einsamkeit, ist klar, wie dieses Verlangen am einfachsten gestillt werden könnte. Doch ein übliches Treffen mit den Mitmenschen scheidet in der Zeit der Pandemie leider aus. Doch stehen weitere Möglichkeiten und Alternativen zur Verfügung.

Muss es tatsächlich eine Begegnung mit einer großen Gruppe an Menschen sein? Oder reicht ein Spaziergang mit dem besten Freund/der besten Freundin aus? Ist die Sehnsucht nach mehreren Personen groß, besteht die Möglichkeit, diese einzeln zu treffen. Eine weitere Option ohne Grenzen bietet die heutige Technik mit den sozialen Medien.

Der Kontakt mit dem persönlichen Umfeld kann und sollte definitiv bestehen bleiben. Das Schreiben im Messenger, das Versenden von Sprachnachrichten, Videos und Fotos hilft, diesen zu halten. Anrufe per Webcam stellen eine noch persönlichere Variante dar.

Psychische Ermüdung

Der verlangsamte Alltag, die fehlenden sozialen Kontakte und Unternehmungen führen nicht selten auch zur psychischen Ermüdung. Abhilfe schaffen kann hierbei ein strukturierter Tagesplan. Er verhindert das gedankenlose Hineinleben in den Tag, gibt Halt und Sicherheit. Spaziergänge an der frischen Luft sind glücklicherweise auch während der Pandemie möglich und sollten unbedingt wahrgenommen werden. Das stärkt Körper und Seele.

Stärkung durch Resilienz

Sich näher mit dem Thema Resilienz auseinanderzusetzen, ist besonders in der aktuellen Zeit empfehlenswert. Dabei handelt es sich um die innere Widerstandsfähigkeit. Sie wird uns nicht in die Wiege gelegt, sondern lässt sich gezielt aufbauen. Hier wird der Fokus nicht darauf gerichtet, was einem verwehrt bleibt. Stattdessen fällt der Blick auf alles, was einem (auch momentan) möglich ist.

Es lohnt sich, intensiv darüber nachzudenken und diese Ideen zu notieren. Das macht Mut, gibt Kraft und Zuversicht. Darüber hinaus eröffnet es möglicherweise neue Wege. Manch einer wird ein neues Hobby oder verborgene Talente in sich entdecken. Das gibt dem Selbstbewusstsein einen Kick.

Ruhige Phasen für sich nutzen

Tatsächlich bietet auch der momentane Abschnitt positives. Bei einer Menge Menschen wird der Alltag entschleunigt. Sie haben die Möglichkeit, sich mehr denn je mit sich selbst auseinanderzusetzen und kennenzulernen. Aus dieser Sicht betrachtet, verliert ein Großteil der Pandemie plötzlich seinen Schrecken.

Angst um nahestehende Angehörige

Auch in diesem Fall ist es wichtig, die eigenen Emotionen an- und wahrzunehmen. Eine Therapiemöglichkeit ist die Konfrontationstherapie. Hierbei werden die Ängste ganz bewusst zu Ende gedacht und gefühlt. Das wird solange wiederholt, bis die Furcht vor der Situation verblasst. Psychisch labile Menschen sollten sich hierzu therapeutisch begleiten lassen.

Eine andere Methode stellt die Arbeit mit dem inneren Kind dar. Hierbei werden die Ängste intensiv beleuchtet und an der Wurzel angegangen. Betroffene lernen, dass viele ihrer starken Emotionen aus ihrer Kindheit herrühren. Die vergangenen Zeiten lassen sich aufarbeiten.

Dazu sollte man sich verinnerlichen, dass man inzwischen erwachsen und in der Lage ist, selbst mit schlimmsten Schicksalsschlägen umzugehen. Da bei dieser Arbeit belastende Ereignisse abermals im Kopf hervorgerufen werden können, ist es wichtig, sich mit Bedacht vorzutasten. Eine Psychotherapie kann bei einer traumatischen Kindheit hierbei einen wichtigen Ankerpunkt darstellen.

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