
Praxis für Psychotherapie
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Mit dem Osnabrücker Arbeitsfähigkeitenprofil wird ein Instrument gestellt, das hilft, die Arbeitsfähigkeit valide einschätzen zu können. Insgesamt gibt es 30 Kriterien zu beurteilen. Davon sind jeweils 10 Kriterien einer von drei Kategorien zugeordnet. Es ist möglich, mit Klienten die Fragen mündlich durchzugehen, sie durch Beobachtung zu erschließen oder aber anhand einer CD während einer Therapiesitzung gemeinsam durchzuarbeiten.
Mit dem Osnabrücker Arbeitsfähigkeitenprofil ist ein wichtiger Beitrag im deutschen Sprachraum geschaffen, um relevante Kompetenzen von psychisch erkrankten Personen einzuschätzen. Vergleichbare Instrumente zu dieser Einschätzung gibt es etwa in Amerika schon länger.
Während die Relevanz für Berufsunfähigkeitsversicherungen, Arbeitsämter und Sozialämter sowie Krankenkassen klar erkennbar ist, bedarf es an anderen Stellen einer ergänzenden Erklärung.
In dem Moment, wo nicht nur der Beobachter seine Einschätzung abgibt, sondern der Patient selbst gefordert wird, eröffnet sich ein neuer Zugang zu möglichen Verbesserungsmaßnahmen oder Therapiemethoden.
Oft sind die Selbsteinschätzung und Fremdbeurteilung weit voneinander entfernt. Die Art des Abstandes und die Punkte, in denen sich beide Bewertungen unterscheiden, lassen bis zu einem gewissen Grad Rückschlüsse auf das Selbstbild des Patienten zu. Einige Erkenntnisse können klar Symptomen von psychischen Krankheiten zugeordnet werden.
Besonders interessant an diesem Modell ist, dass beide Perspektiven mit ein und demselben Messverfahren bewertet werden und so direkt vergleichbar sind. Außerdem liefert das Instrument auch eine Bewertungsmethode für das Ergebnis mit, dass sich sowohl aus der Selbst- als auch aus der Fremdeinschätzung ergibt.
Es geht um die drei großen Felder:
In kurzer Zeit kann durch eine künstlich hergestellte Situation und das O-AFP eine Beurteilung zur Arbeitsfähigkeit gegeben werden. Schwächen können während Rehabilitationsmaßnahmen abgeschwächt werden und Stärken ausgebaut. Optional lassen sich die Klienten aufgrund der Ergebnisse sinnvoll in andere „Abteilungen“ versetzen.
Mit diesem Instrument ist es möglich, Fortschritte valide zu beurteilen, indem die Beurteilung in sinnvollen Zeitabschnitten vorgenommen wird. Ein großer Pluspunkt ist die Selbstreflexion, zu welcher der Patient durch die Selbstbeurteilung angeregt wird.
Die Ergebnisse tragen zur holistischen Betrachtung des Patienten bei und die Auswirkung der psychischen Erkrankung auf das Arbeitsleben kann vergleichend beurteilt werden. Weil viele Beurteilungskriterien weit über die reine Arbeitsfähigkeit hinausgehen, lässt das Modell Rückschlüsse auf die Persönlichkeit zu. Eine Veränderung kann durch wiederholte Beurteilung sogar dokumentiert werden.
Die Ergotherapie kennt die Arbeit anhand von Bewertungskatalogen. Oft wird der Klient dazu angehalten, einen individuellen Fragenkatalog mitzugestalten. Das O-AFP kann ergänzend verwendet werden. Im Gegensatz zu eigens erstellten Listen – welche durchaus ihren Zweck erfüllen und in ihrer therapeutischen Relevanz nicht ersetzt werden sollen – erlaubt dieses Instrument das Herausarbeiten von Typen.
414 Personen wurden mit dem Osnabrücker Arbeitsfähigkeitenprofil beurteilt und daraus wurden Typen entwickelt. Für diese wiederum kann es konkrete Handlungsempfehlungen geben, die natürlich individualisierbar sind.