Narzisstischer Vater - mögliche Anzeichen

Die Narzisstische Persönlichkeitsstörung, kurz NPS, ist geprägt durch ein übertrieben überhöhtes Bild von sich selbst. Die Selbstwahrnehmung ist gestört. Häufig ist jedoch auch eine dysfunktionale Selbstwertregulation zu finden. Dies bedeutet, dass Betroffene sich zwar meist besser als alle anderen sehen, aber manchmal auch depressive Phasen haben, in denen sie sich nicht mehr als so gut sehen.

Anzeichen typisch für narzisstische Persönlichkeitsstörung

Zudem denkt ein daran erkrankter Mensch, dass er keine Fehler macht im Gegensatz zu allen anderen. Deshalb ertragen diese Menschen auch keine Kritik und verhalten sich anderen Menschen gegenüber oft herablassend.

Auf der anderen Seite möchten sie aber auch von ihren Mitmenschen Anerkennung und Bewunderung bekommen, selbst wenn dies, aufgrund ihrer Handlungen, nicht gerechtfertigt ist.

Nicht zu verwechseln ist diese Erkrankung mit der Eigenschaft der Persönlichkeit des Menschen, die ebenfalls Narzissmus genannt wird. Diese Eigenschaft zeigt sich vorwiegend durch einen Ehrgeiz, der stärker ausgeprägt ist als bei anderen Personen.

Jedoch wird dies erst zur Erkrankung, wenn es extrem ausgeprägt ist. Auch ist die Persönlichkeitseigenschaft nicht zu therapieren, während die wirkliche Erkrankung durch Psychotherapie behandelt werden muss.

Subtypen von Narzissmus

Es gibt laut einer Studie von Russ und Kollegen aus dem Jahr 2008 drei Typen von Narzissmus.

Bei dem ersten Typ handelt es sich um den grandios-malignen Typ. Dieser ist mit der schlechtesten Prognose hinsichtlich einer Verbesserung durch Psychotherapie verbunden, da der Erkrankte nicht leidet und es selbst nicht merkt, dass er davon betroffen ist.

Zudem ist diese Art von Narzissmus am schlimmsten für die Gesellschaft, da die Betroffenen sich rächen, wenn sie etwas als nicht angemessen empfinden und dies meist auf sehr aggressive Art und Weise geschieht. Die Erkrankten handeln oft extrem grausam und zeigen dabei selbst weder Gefühle noch Reue.

Der nächste Subtyp ist der vulnerabel-fragile Typ. Diese Menschen suchen sich am häufigsten Hilfe, da sie mit Kritik nicht umgehen können und darauf mit Depressionen und Ängstlichkeit reagieren, was auch für sie selbst belastend ist.

Der exhibitionistische Narzissmus ist der dritte Typ. Diese Form ist geprägt durch ein öffentliches Präsentieren der eigenen Großartigkeit, von der Betroffene durch ihre gestörte Selbstwahrnehmung überzeugt sind. Sie sind in der heutigen, wettbewerbsorientierten Welt oft sehr erfolgreich und haben eine selbstbewusste Außenwirkung.

Anzeichen eines narzisstischen Vaters

Wie bereits erwähnt, ist ein extremer Ehrgeiz ein Anzeichen dafür, dass jemand aufgrund seiner Persönlichkeit, narzisstisch ist. Auch bei der „narzisstischen Persönlichkeitsstörung“ ist dies ein Anzeichen. Des Weiteren ist ein Ausnutzen durch den Vater zu seinen Gunsten eine Handlung, die darauf hinweisen kann.

Gerade wenn das Kind oft durch den Vater ausgenutzt wird, liegt die Vermutung nahe, dass der Vater ein Narzisst ist. Auch, dass der Vater mit Kritik nicht umgehen kann und darauf besonders traurig oder aggressiv reagiert, weist auf einen möglichen Narzissmus hin.

Ein Vater, der keine Gefühle zeigt und allen Menschen gegenüber, egal wie nahe sie ihm stehen, kühl ist, könnte ebenfalls betroffen sein. Werden das Kind und die Mutter stets abschätzig behandelt oder hebt der Vater oft seine „guten“ Taten und seine „Großartigkeit“ hervor, so sind dies weitere Anzeichen. Auch die Unfähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, weist darauf hin, dass der Vater narzisstisch ist.

Behandlung

Die Behandlung der Erkrankung ist schwierig, da die Betroffenen meist keine Einsicht haben, dass sie erkrankt sind. Sie suchen Fehler stets in den anderen Menschen und denken, dass sie keine Hilfe bräuchten. Bei den angewandten Therapiemethoden ist die Psychotherapie das Mittel der Wahl.

Ziel dieser ist es jedoch nicht, den Patienten zu verändern, sondern nur seine Verhaltens- und Denkweisen. Der Therapeut hilft dem Betroffenen dabei, zu lernen, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, die eigenen Verhaltensweisen und Gedanken besser zu verstehen und sie auch besser einordnen zu können.

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