
Praxis für Psychotherapie
Diese Website
ist temporär nicht aktiv
Tel. 0211 795 64 998 oder Kostenlosen Rückruf anfordern
Weltweit sind nur ein Prozent davon betroffen – dabei zu rund 75 Prozent Männer und zu 25 Prozent Frauen: Die Rede ist von Narzissmus. Narzissmus ist eine Störung, bei der die Betroffenen versuchen die schlechte eigene Haltung zu sich selbst durch Abwertung Anderer und Aufwertung der eigenen Persönlichkeit zu kompensieren.
Ein selbstbewusstes Auftreten kann nicht automatisch auf eine narzisstische Persönlichkeitsstörung schließen lassen. Eine sehr selbstbewusste, vielleicht sogar arrogante Person und eine narzisstische Person sind oftmals schwer voneinander zu unterscheiden.
Während die sehr selbstbewusste Person tatsächlich in hohem Maße von sich überzeugt ist, ist die von Narzissmus betroffene Person im Inneren sehr unsicher. Sie vermittelt sich an die Außenwelt als unglaublich toller, begehrenswerter Mensch. Gleichzeitig gibt sie anderen oftmals das Gefühl nicht gut genug zu sein, um sich selber noch ein Stück weit wohler zu fühlen.
Oftmals suchen von Narzissmus betroffene Personen eine psychotherapeutische Praxis aufgrund anderer psychischer Krankheitsbilder, wie Suchterkrankungen, Depressionen oder Essstörungen, auf. Diese gehen oft einher mit dem eigentlichen Problem.
Narzissmus kann eine unglaubliche Beeinträchtigung für die Lebensqualität der nächsten Angehörigen, so wie beispielsweise für den eigenen Sohn, sein. In den ersten Lebensjahren kann Narzissmus der Eltern, beispielsweise der Mutter, oftmals zu höherem Selbstwertgefühl der Kinder führen, da sie in manchen Fällen ständig übermäßig gelobt und bewundert werden.
Die Auswirkungen an der Psyche der Betroffenen können nach einigen Jahren jedoch ungewollte Züge annehmen. Oftmals entwickeln sich die Kinder von Narzissmus betroffenen Eltern auch zu Narzissten, wenn sie in ihrer Kindheit zu wenig Lob, Anerkennung und Liebe oder eben genau das Gegenteil erhalten haben.
Die übermäßige Auf- oder Abwertung oder die Abwechslung dieser beiden Verhaltensweisen kann beim Kind zu enormen psychischen Belastungen bis hin zu Entwicklungsstörungen führen.
Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten für die narzisstische Persönlichkeitsstörung. Eine geeignete Therapieform ist die Psychotherapie.
Da die Betroffenen oftmals selber keine Sensibilität zur eigenen Störung aufbauen können, ist die Therapie besonders schwierig.
Die betroffenen Personen sehen den Fehler nicht bei sich selbst. Extrem einfühlsamen Therapeuten kann es gelingen, eine Beziehung zu der Person aufzubauen und durch eine angemessene Menge an Wertschätzung und Respekt die Persönlichkeit aufzuwerten, sodass die typischen Verhaltensweisen, wie ständig erzwungene Aufmerksamkeit- und Bewunderungssuche, weniger werden.
Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine weitere Therapieform. Dabei wird versucht, die Denkweisen der Betroffenen ein Stück weit zu verändern. Die Anforderungen an sich selbst sollen gesenkt werden. Wenn die Denkmuster durch einfühlsame Weise grundlegend geändert werden, kann dies zur Verminderung der narzisstischen Züge führen.
Die Personen entwickeln mehr Selbstbewusstsein, Selbstachtung und Selbstliebe. Diese Therapieformen können sich oftmals über Jahre, möglicherweise über das ganze Leben, erstrecken. Bei Abbrüchen sind Rückschläge oftmals keine Seltenheit.
Von der Therapie mit Psychopharmaka wird bei Narzissmus in der Regel abgeraten. Diese werden jedoch bei bestimmten Fällen, z. B wenn die Person ebenso an Depressionen leidet, angewendet.
Wichtig ist bei Narzissten vor allem zu erkennen, dass diese eine Menge Unterstützung und Lebenshilfe benötigen. Die Personen zu ignorieren oder abzuweisen wird ihre Krankheit in der Regel nur verstärken.