Die Kraft des Unbewussten nach Milton Erickson

Milton Hyland Erickson ist der maßgebliche Wegbereiter der „modernen Hypnose und Hypnotherapie“. Noch heute arbeitet man in der Psychotherapie nach den von Erickson entwickelten Therapiemethoden und erweitert Theorieansätze weiter.

Dynamisches Unterbewusstsein

Ericksons psychotherapeutische Behandlungsmethode geht von einem individualisierten Ansatz aus und bricht mit der freudianischen Sichtweise des Unbewussten als starrem, archetypisch und kollektiv bedingtem Konstrukt aus physisch evozierten Urtrieben, denen ein Individuum nicht willentlich begegnen kann.
Erickson eröffnet dem Klienten durch die Trance Zugang zu dessen nicht bewussten Ebenen und damit zu einem immensen Pool neuronal gespeicherter Erfahrungen, die dem Klienten im „Alltags-Bewusstsein“ nicht zugänglich sind, aber sein Denken, Fühlen und Handeln programmatisch hemmen, verzerren oder auch übersteigern. Daraus entstehende Störungen wie Süchte, Ängste, Phobien, Psychosen wie auch massivere Erkrankungen aus dem Bereich der Persönlichkeitsstörungen lassen sich mit einer individualisierten Heilhypnose behandeln.

Wirkweisen

Während analytische und tiefenpsychologische Verfahren vornehmlich der Statuierung seelischer Komplexe dienen und zu deren Auflösung meist langwierige Anschlusstherapien erforderlich machen, bietet Ericksons Methodik den vergleichbar raschen Zugriff auf unbewusste, negativ steuernde Muster.

Anders als viele Berufskollegen seiner Zeit geht Erickson von einem dynamischen Unterbewusstsein aus als einer kreativen, veränderbaren, schöpferischen Quelle, in der hinderliche oder schädigende Erfahrungen als Blockaden gespeichert sind.

Über den Weg der Hypnose wird ein veränderter Bewusstseinszustand erzeugt, der auf direktem Weg den Zugriff auf diese Blockaden zulässt, und das laut Erickson in deutlich kürzerer Zeit als die damals bekannten klassischen Therapieansätze.

Es kann über die Suggestion sogleich ein Aufbrechen und „Um-Codieren“ dieser Blockaden erfolgen, was eine vergleichsweise schnelle Veränderung oder gar Auflösung jener destruktiven emotionalen und kognitiven Strukturen erlaubt, die gesamte Therapiedauer erheblich verkürzt und somit deutlich beschleunigt zum Therapieerfolg führt.

Damit gewinnt Erickson mit seinem heilhypnotischen Therapieansatz großen Einfluss auf viele zu der Zeit aufkommende lösungsorientierte Therapieformen (Familientherapie, systemische Therapie).

Konkret kann der Therapeut über einen tiefen Entspannungszustand als Suggestion die bis zum Behandlungszeitpunkt als destruktiv wahrgenommenen Wahrnehmungs,- Denk,- und Verhaltensmuster eines Klienten erkennen, Blockaden aufbrechen und abgestimmt auf die individuelle Problemkonstellation des Klienten durch eine gezielte Heilhypnose (Suggestion heilsamer Affirmationen, Umwandlung negativer Glaubenssätze in positive, Abkopplung traumatischer Erinnerungen, schädliche Verknüpfungen „umformulieren“.

Dieser im Ergebnis aufgrund von Leidensminderung häufig als befreiend und vitalisierend erlebte Selbstheilungsprozess unterstützt die Selbstbestimmtheit des Klienten, fördert dessen positive Persönlichkeitsentwicklung.

Ziel ist, dem Klienten mit dieser Psychotherapeutischen Heilmethode unabhängig vom Therapeuten ein selbst bestimmtes Dasein zu eröffnen. Unterstützend kann die Hypnose pharmazeutischen Therapien, die stets auch Nebenwirkungen auf die Physis haben können, verkürzen oder sogar ersetzen, so dass der Klient auf dem suggestiv eröffneten Weg der Selbstheilung chemisch nebenwirkungsfrei neuen Zugang zu seiner schöpferischen, kreativen und heilenden Lebensenergie finden.

Dies letztendlich mit dem Ziel seiner Gesundung, seiner individuellen Sinnfindung und damit Gewinn an Lebensqualität im Einklang mit seiner Umwelt.

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