Kontaktverbot, Quarantäne und Homeoffice – Auslöser psychosomatischer Erkrankungen und Störungen

COVID-19: Auch die psychische Gesundheit ist in Gefahr. Die uns auferlegte Selbst-Isolation und das Social-Distancing, mit dem Ziel die Verbreitung des Virus zu entschleunigen, mag uns körperlich womöglich gesund behalten, doch hat beides das Potential ernstzunehmende bereits bestehende psychosomatische Erkrankungen und Störungen zu verstärken oder sogar neue entstehen zu lassen.

So sind Schlafstörungen oder Depressionen genauso wie Angststörungen oder Panikattacken oder im schlimmsten Fall sogar Suizid gleich möglich und gleich wichtig, diesen und weiteren entgegenzuwirken. Im Folgenden werden Tipps dargelegt, um Ihnen dabei zu helfen, dies erfolgreich zu erreichen und ihr psychisches Wohl beizubehalten, ja womöglich sogar zu stärken.

Kontaktverbot und Quarantäne

Nicht nur die Gesundheit von Säuglingen und Kindern hängt stark vom Körperkontakt mit anderen ab, sondern auch die von Erwachsenen.

Das Gefühl von Vertrautheit, Zuwendung und Geborgenheit ist nur ein Beispiel, welches aus genügend Kontakt mit anderen erfolgt und doch ist es bereits überzeugend genug, um eine angebotene Hand sowie Umarmung zu verneinen. Jeder genießt Kontakt, auch wenn man es nicht immer zugeben möchte, und hat ein eigenes Pensum, welches regelmäßig erreicht werden muss, sodass wir uns gut fühlen.

Leider führen die eingeführte Mindestens-1,5-Meter-Regel und Reisebeschränkungen dazu, dass es uns stark erschwert wird, dass genannte Mindestpensum zu erreichen. Auch ein Videoanruf mit den Liebsten und Freunden reicht da nicht aus, so lang er auch sein mag: Mit einer Umarmung ist er keineswegs gleichzusetzen und doch lässt es unser Herz höher schlagen und Endorphine unseren Körper überfluten. Ja, ein Videoanruf mag kein Ausgleich für fehlenden Kontakt sein, doch werden zweifelsohne andere Bedürfnisse damit erfüllt, die für uns genauso wichtig sind und uns ebenso das Gefühl des Alleinseins verschwinden lassen.

Homeoffice

Homeoffice lässt die Grenze zwischen Arbeit und Privatem verschwimmen und nicht selten wird die Arbeit im tatsächlichen Büro bevorzugt, da Daheim zu viele Quellen mit Potential zur Ablenkung lauern und die Leistung drastisch senken: Kinder, Social Media und elektronische Geräte wie Fernseher, stetiger Zugang zum Kühlschrank…

Homeoffice verlangt viel Selbstdisziplin und die Fähigkeit, Prioritäten zu setzen, kurz Selbstmanagement. Nicht jeder ist in der Lage dies aufzubringen und präferiert es, Homeoffice zu meiden. Dies stellt normalerweise auch kein Problem dar, doch die Umstände haben sich nun geändert und nicht wenige leiden, unter anderem aufgrund der erwähnten Risiken, an dem aufgezwungenen Homeoffice.

Tagesstruktur

Sie ist das A und O, wenn die gewohnte Leistung beibehalten werden möchte und führt nebenbei auch noch zu einem Gefühl von Sicherheit und Normalität. Beide sind essentiell für die Aufrechterhaltung der Gesundheit unserer Psyche. Legen Sie Zeiten fest, in denen Sie arbeiten und welche, in denen Sie eine Pause einlegen. Wenn sie jetzt noch die Gefahrenquellen auf das Minimum reduzieren (bspw. elektronische Geräte ausschalten, können Sie sich vollends auf Ihre Arbeit konzentrieren.

Bewegung

Nutzen Sie jede Gelegenheit, sich zu bewegen. Unabhängig, ob ein Full-Body-Workout oder Atem-und Dehnübungen: Auch wenn wir uns bewegen werden Endorphine freigesetzt. Doch nicht nur Endorphine, zusätzlich dazu werden Opioide und Endocannabinoide ausgeschüttet und unser gesamter Körper, insbesondere unser Gehirn, vermehrt durchblutet, sodass die Konzentrationsfähigkeit gefördert und gleichzeitig die Schmerzwahrnehmung gehemmt wird. Letzteres ist wichtig, um die eigene Resilienz zu stärken.

Studien berichten regelmäßig von Erfolgen bei Depressionen, Burnout und Alzheimer Erkrankungen.

Führen Sie Hobbies, soweit es geht, weiter aus oder lernen neue.

Pflegen Sie ihre sozialen Kontakte.

Selbstverständlich ersetzen die genannten Ratschläge keine Therapiemethoden bzw. keine Psychotherapie, welche ich Ihnen zweifelsohne ans Herz legen möchte.

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