Die "Generalisierte Angststörung" – wenn sich die Angst durch alle Lebensbereiche zieht

Angst zu haben gehört zu unserem Leben und bewahrt uns vor unüberlegten Handlungen oder Situationen. Beeinträchtigt der Zustand der Angst jedoch, ohne konkreten Anlass, über einen längeren Zeitraum, den Tagesablauf und kommt es zu körperlichen Beschwerden, sollte man psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen.

Je früher ein Betroffener eine Therapie beginnt, umso größer sind die Chancen die Ängste dauerhaft los zu werden und wieder am normalen sozialen Leben teilhaben zu können. Anwendungsgebiete dabei sind die Kognitive Verhaltenstherapie, die Psychodynamische Therapie und die Progressive Muskelentspannung.

Generalisierte Angststörung

Bei einer generalisierten Angststörung werden die Betroffenen von ständigen Ängsten, welche die Zukunft betreffen, beherrscht. (Unterschied zur Depression, bei der sich die negativen Gedanken auf Vergangenes richten) Die Angst bezieht sich dabei nicht auf bestimmte Situationen, sondern wird zum ständigen Begleiter und löst körperliche und psychische Symptome aus.

Menschen, die unter einer generalisierten Angststörung leiden, können ihre Ängste nicht mehr selbst kontrollieren. Oft ziehen sich die Betroffenen zurück, um angstauslösende Situationen zu vermeiden. Probleme, am Arbeitsplatz, aber auch im Umgang mit Familie oder Freunden, sind die Folge.

Die Symptome einer generalisierten Angststörung

Körperliche Beschwerden treten als Herzrasen, Atembeschwerden, Kopfschmerzen, Beklemmungen, Schweißausbrüche, Magenschmerzen oder Zittern auf. Meist kommt es aufgrund der Muskelverspannungen und der ständigen angstvollen Gedanken zu Schlafstörungen, weswegen manche Betroffene dann erst einen Arzt aufsuchen.

Die Betroffenen leiden unter einer ständigen Unruhe und Anspannung, sie rechnen damit, dass ihnen jeden Augenblick etwas passieren könnte. Die Patienten sind von negativen Gedanken beherrscht. Sie spielen Szenarien, wie Krankheiten, Unfälle, finanzielle Katastrophen oder ein Versagen bei Prüfung oder Beruf immer wieder durch, können aber keine Lösung für das Befürchtete finden. Die Ängste werden immer stärker und beziehen sich nach und nach auf alle Lebensbereiche.

Menschen, die von solchen Ängsten betroffen sind, versuchen sich entweder ständig bei Freunden und Familienmitgliedern rückzuversichern, dass alles in Ordnung ist oder vermeiden jeden Kontakt, um Negatives zu vermeiden. Mit diesem Verhalten bestärken sich die Betroffenen jedoch nur im Glauben, es gäbe einen wirklichen Grund, sich Sorgen machen zu müssen.

Welche Therapiemethoden gibt es gegen Angststörungen?

Die Suche nach den Ursachen der generellen Angststörung kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Je tiefer diese Ursachen im Unterbewusstsein verankert sind, desto länger dauert die Therapie. Dementsprechend muss man bei der Behandlung einer Angststörung von mehreren Monaten ausgehen.

Vorerst müssen körperliche Ursachen durch eine allgemeine Untersuchung ausgeschlossen werden. Gleichartige Symptome können nämlich auch bei einer Schilddrüsenüberfunktion, bzw. als Nebenwirkung verschiedener Medikamente auftreten.

Die Ursachen einer generalisierten Angststörung können genetischer Natur sein, in der Erziehung des Betroffenen liegen (ängstliche Eltern), in frühem Verlust eines Elternteiles liegen oder durch Missbrauch, sowie Vernachlässigung entstanden sein. Ebenfalls können akute Verluste durch Scheidung oder Tod z.B. des Partners, Auslöser der Angststörung sein.

Während einer Verhaltenstherapie lernen die Klienten, sich ihren Ängsten zu stellen und die Angstspirale zu durchbrechen. Negatives Verhalten wird dabei durch neue Denkmuster ersetzt. Dem Betroffenen werden immer wieder kleine Aufgaben gestellt, die er aktiv bewältigen soll. Der Therapeut spielt mit dem Patienten die einzelnen Angstszenerien durch. Der Betroffene kann dadurch zu einer Lösung kommen und mit seiner Angst vor dem jeweiligen Problem abschließen. Häufig werden Entspannungsübungen, sowie Autogenes Training eingesetzt.

Medikamentös können, begleitend zur Verhaltenstherapie, sogenannte „Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer“, welche die Symptome lindern, verordnet werden.

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