Frühwarnzeichen des Burn On erkennen

Der Burn Out ist leider in unserer schnelllebigen und leistungsorientierten Gesellschaft zu einer Volkskrankheit geworden. Jeder hat schon einmal vom Burn Out gehört, kennt jemanden, der hieran bereits einmal erkrankt ist oder sich gar in entsprechender Behandlung befindet.

Nicht weniger tragisch, aber in der breiten Masse beinahe gänzlich unbekannt ist eine ähnlich klingende Symptomatik, das sogenannte Burn On. Es handelt sich hierbei um eine besondere Art einer Depression, nämlich der Erschöpfungsdepression. Eine Beschreibung, erste Anzeichen und Symptome, welche als Warnsignal bewertet werden sollten und auch die therapeutischen Ansätze sind nachstehend aufbereitet. Letztlich sprechen wir nicht von einer kurzfristigen Verstimmung, sondern von einer Erkrankung, die dringend zu behandeln ist.

Was ist ein Burn On eigentlich?

Ein Burn On ist eine Erschöpfungsdepression. Die Betroffenen leiden an einer Krankheit, welche ein breites Spektrum an Symptomen mit sich bringt. Die Ursache ist vielfach nachhaltiger und maßloser Stress, ob im beruflichen oder auch familiären Bereich.
Betroffene erleben massive Gefühle der Erschöpfung, welche langlebig und hartnäckig den Alltag begleiten und letztlich in eine Art Erschöpfungsspirale mündet. Viele entwickeln mit der Zeit eine Art des mentalen Abstandes, negative Einstellungen zu vielen Angelegenheiten und ein massiv verringertes Leistungsvermögen beinahe in allen Lebensbereichen.

Ist eine Abgrenzung zwischen Burn Out und Burn On möglich?

Die Unterscheidung der beiden Erkrankungen ist in jedem Fall möglich. Diese Abgrenzung ist auch besonders wichtig, um die Möglichkeit zu schaffen, entsprechende Ansätze für die erfolgreiche Behandlung zu erschließen.

Der Burn On ist oft mit einer massiven Fixierung auf Leistung verbunden. Die Betroffenen unterwerfen das gesamte Leben der Aufgabe, meist im Beruf. Trotz der inneren Erschöpfung wird einfach weitergemacht und die Erkrankten „funktionieren“ nur noch. Und hier liegt der Knackpunkt. Dieses Funktionieren wird fortgesetzt, auch wenn die letzte Kraft verbraucht ist und sich keinerlei Zufriedenheit mit den eigenen Ergebnissen einstellt. Viele wirken beinahe hyperaktiv auf ihr Umfeld. Hier beginnt oft auch der Übergang zu anderen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen.

Wer an einem Burn Out leidet, „funktioniert“ nur bis zu einem bestimmten Punkt. Irgendwann ist die Kraft erschöpft, die Krankheit lähmt das ganze Leben, während Leidende des Burn On immer weiter Leitung erbringen und erst in der Retrospektive erkennen, dass eine Krankheit eingetreten ist. Die Krankheit bleibt daher lange unerkannt. Der Burn On beschreibt am ehesten der Zustand „immer kurz vor dem Burn Out“.

Methoden der Behandlung

Die Behandlung des Burn On besteht im ersten Zuge immer darin, bei den Betroffenen überhaupt ein Gefühl zu schaffen, dass eine ernsthafte Erkrankung besteht, welche behandelt werden muss. In der großen Mehrheit der Fälle eines Burn On, werden vielfach Warnzeichen nicht erkannt oder überhört. Viele therapeutische Ansätze, die heute in der klassischen Medizin zum Einsatz kommen, gehen auf die bekannte schwedische Psychiaterin Marie Åsberg zurück. Sie hat im Rahmen ihrer akademischen Laufbahn viele Forschungen durchgeführt und angewandte Therapiemethoden im Bereich von Erschöpfungssymptomatiken entwickelt.

Auffällig ist im Rahmen der Behandlung, dass viele der Klienten vordergründig in alte Muster als Leistungsträger zurückkehren möchten. Sobald Einsicht eingetreten ist, dass eine Rückkehr in das alte Lebensmuster nicht zielführend ist, werden mit Entspannungs- und Gesprächsangeboten weitere Schritte unternommen. Hier soll erreicht werden, dass die Patienten wieder entspannen können und auch im Zweifel Neulernen kürzerzutreten und nicht immer wieder „am Limit“ Leistung bringen zu wollen.

Neben der viel genannten „Achtsamkeit“ und dem „nach innen hören“ werden klassische psychotherapeutische Methoden genutzt. Ziel ist immer das Schaffen einer Wahrnehmung beim Klienten, dass etwas nicht stimmt und bewusstes Bewerten und Verändern von Situationen und Umständen initiiert werden sollte. Dies sind die zentralen Bestandteile der Behandlung. Wichtig ist es, auf erste Anzeichen zu achten und früh mit Gegenmaßnahmen zu beginnen.

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