Praxis für Psychotherapie
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Während rein körperliche Beschwerden auch nach außen hin sichtbar, identifizierbar und messbar sind, können einige der Symptome einer Depression nur über die Erkrankten selbst ermittelt werden. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Krankheit häufig dazu führt, dass Patienten ihre Lebensumstände verzerrt wahrnehmen.
Wer in dem schwarzen Loch der Depression festsitzt, dem fällt es schwer, das eigene Verhalten und Denken objektiv zu beurteilen. Soll der Schweregrad einer Depression ermittelt werden, können daher die Einschätzungen von Familienangehörigen und Freunden ebenso wichtig sein, wie möglichst ehrliche Angaben der depressiven Person.Prinzipiell teilt man ein in leichte, mittelschwere und schwere Depression, wobei die Übergänge fließend sind. Der ICD-10, das internationale statistische Klassifizierungsinstrument für Krankheiten, unterscheidet dabei Haupt- und Zusatzsymptome.
– Traurigkeit und Verzweiflung ohne äußeren Anlass (Fühlen Sie sich fast durchgehend traurig,
niedergeschlagen oder deprimiert?)
– Interessenverlust (Haben Sie zu nichts mehr Lust? Fällt es Ihnen schwer, Dinge zu tun, die
Ihnen früher Spaß gemacht haben? Haben Sie kein Interesse mehr an Beruf, Familie, Freunden,
Hobbys, Sport oder Sexualität?)
– Verminderung des Antriebs (Fällt es Ihnen schwer, auch einfache Alltagstätigkeiten zu
verrichten? Fehlt Ihnen die Kraft für das morgendliche Aufstehen, die Körperpflege oder das
Zubereiten von Mahlzeiten?)
– verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit (Fällt es Ihnen schwer, sich auf ein Gespräch,
einen Zeitungsartikel, ein Buch oder einen Film zu konzentrieren?)
– mangelndes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen (Fühlen Sie sich weniger selbstsicher als
sonst? Haben Sie das Gefühl, nichts zu schaffen oder für andere eine Belastung darzustellen?)
– Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit (Machen Sie sich häufig Selbstvorwürfe? Fühlen Sie
sich schuld an vielen Problemen? Denken Sie häufig über eigene Fehler nach?)
– negative Zukunftsperspektive (Haben Sie das Gefühl, dass alles, was Sie tun, keinen Sinn hat?)
– Suizidgedanken oder -handlungen (Denken Sie viel an den Tod oder daran, dass es besser wäre,
tot zu sein? Haben Sie konkret darüber nachgedacht, sich etwas anzutun?)
– Schlafstörungen (Schlafen Sie weniger oder mehr als sonst? Werden Sie nachts wach und
können nicht mehr einschlafen? Schlafen Sie tagsüber sehr viel?)
– Veränderungen des Appetits (Essen Sie viel weniger oder deutlich mehr, als sonst?)
Jeder einzelne dieser Faktoren kann auf eine depressive Erkrankung hinweisen. Um aber von
einer schweren Depression zu sprechen, müssen drei der Hauptsymptome und mindestens vier
der Zusatzsymptome auftreten, und zwar über einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen. Die
Einteilung ist vor allem für die behandelnden Ärzte und Psychologen wichtig.
Je nach Schweregrad der Depression werden verschiedene Therapieformen kombiniert.