Coaching, Therapie und Lebenshilfe bei Trennungsgeschehen im Lebensabschnitt 40 bis 50 Jahren

Grundsätzlich gilt, dass nicht jede Form der Therapie für jeden gleichermaßen geeignet ist. Hinzu kommt die Persönlichkeit des Therapeuten. Der beste therapeutische Ansatz nützt nichts, wenn die Chemie nicht stimmt. Die Verhaltenstherapie ist ein psychotherapeutisch fundiertes Verfahren, das bei der Bewältigung von Trennungssituationen im mittleren Lebensabschnitt hilfreich sein kann

Verhaltenstherapie

Selbstverständlich kann man nicht pauschal sagen, dass eine Form der Therapie besser oder schlechter als die andere ist. Allerdings ist es in Abhängigkeit von der Persönlichkeit und der Biographie des Patienten durchaus möglich, dass eine Therapie erfolgsversprechender scheint als die andere.

Bei der Verhaltenstherapie steht die Gegenwart im Mittelpunkt. Den theoretischen Hintergrund dieser Therapieform bildet die Lerntheorie. Verhalten wird erlernt und kann wieder neu gelernt werden. Es wird eine Art Hilfe zur Selbsthilfe geleistet, indem der Patient die Ursachen des Verhaltens erkennt. Das Unbewusste wird bei diesem Verfahren weitestgehend ausgeklammert.

Besondere Themen der Lebensmitte

Die „Midlifecrisis“ ist ein viel diskutiertes Phänomen. Man resümiert das Leben, hinterfragt, was man bereits geleistet und erlebt hat, stellt sich manchmal die Frage, was man besser hätte anders machen sollen. Da es nicht möglich ist, die Zeit zurückzudrehen, werden manchmal einschneidende Entscheidungen gefällt, die sich letztlich auf alle Lebensbereiche auswirken.

Fakt ist, dass man im Alter von 40-50 Jahren schon viele Herausforderungen bewältigen musste. Man muss verschiedenen Rollen gerecht werden, hat in der Regel schon diverse Irrungen und Wirrungen des Lebens meistern müssen. Man musste oft lernen, mit Schicksalsschlägen umzugehen und es gibt multidimensionale Herausforderungen in verschiedenen Lebensbereichen, die letztlich den Alltag dominieren.

Das betrifft:

  • familiäre Verpflichtungen: Im mittleren Lebensabschnitt ist man sowohl für die Kinder verantwortlich, muss aber auch (oft hilfebedürftige) Eltern unterstützen.
  • partnerschaftliche Verpflichtungen: Das Zusammenleben muss organisiert werden, räumliche und emotionale Nähe sollten in Einklang gebracht werden.
  • berufliche Verpflichtungen: Man heute nicht mehr voraussetzen, dass ein Mensch im mittleren Lebensabschnitt beruflich etabliert ist. Lernen ist ein lebenslanger Prozess. Im Berufsleben fit zu bleiben trotz aller Belastungen, ist somit eine permanente Herausforderung.
  • gesellschaftliche Verpflichtungen: Sicherlich übt nicht jeder ein Ehrenamt aus oder ist Mitglied in einem Sportverein, aber soziale Kontakte aller Art müssen gepflegt werden.

Trennung als Zäsur in der Biografie

Eine Trennung – möglicherweise von einem langjährigen Lebenspartner – ist stets ein großer Einschnitt. Man ist mit lebenspraktischen Dingen überflutet, muss sich neu organisieren und weiterhin den Anforderungen des Alltags gerecht werden, obwohl die Emotionen überkochen.

Bei der Therapie ist es zunächst entscheidend, ob man die Trennung selbst intendiert hat oder ob man verlassen wurde.

Sofern die Trennung eine bewusste Entscheidung war, kann man davon ausgehen, dass dies als bessere Möglichkeit für ein zukünftiges Leben betrachtet wurde. Dennoch ist die neue Lebenssituation nicht frei von Konflikten, weil vollkommen neue Rahmenbedingungen gegeben sind. Ungeahnte Probleme können entstehen, auch wenn die Vorgeschichte ein langer Prozess war und die Trennung gut überlegt scheint.

Wenn man hingegen verlassen wurde, ist die Konstellation anders. Man muss akzeptieren, dass ein bedeutender Einschnitt geschehen ist, der nicht bewusst intendiert wurde. Man fühlt sich fremdgesteuert. Einige stellen sich die Frage, inwieweit sie selbst schuld an der Trennung sind, während andere dies nicht hinterfragen und sich einfach nur ungerecht behandelt fühlen.

Im Vorfeld kann auch der Gedanke, ob eine Trennung der richtige Schritt ist, den Leitfaden einer langfristig angelegten Therapie bilden.

Sofern eine Paartherapie nicht möglich oder sinnvoll ist, gegebenenfalls vom Partner abgelehnt wird, kann es sehr hilfreich sein, sich allein an einen Therapeuten vertrauensvoll zu wenden, die Konstellation zu schildern und über eine mögliche Trennung zu reden. Impulse, die durch die Therapie vermittelt werden, können bei der Entscheidungsfindung helfen und der Therapeut wird zu einem wichtigen Begleiter in der Umbruchsituation.

Die passende Therapie?

Ob eine Verhaltenstherapie als Therapieform gewählt wird, hängt wie oben beschrieben von der Persönlichkeit, den Rahmenbedingungen und der konkreten Konstellation ab. Eine Trennung kann im Rahmen einer Therapie nicht isoliert betrachtet werden, weil es immer Rückkopplungen zu anderen Lebensbereichen gibt.

Ein einfaches Beispiel wäre, dass man eine Trennung erwägt, weil der Partner berufsbedingt kaum noch Zeit hat und es zu einer Entfremdung gekommen ist. Dies kann wiederum zur Folge haben, dass die veränderte private Situation sich auf das Berufsleben auswirken, dass man Ablenkung sucht, sich mit Arbeit überflutet oder dass sich Fehler häufen.

Wie dem auch sei – eine Therapie kann helfen, die eigene Situation besser zu analysieren und zu verstehen und nach geeigneten Interventionen zu suchen.

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