Praxis für Psychotherapie
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Viele Menschen sehnen sich nach einer festen Beziehung, dies gehört für viele zum Leben dazu. Es gibt aber auch Menschen, denen es sehr schwer fällt, sich entspannt auf eine Bindung einzulassen. Diese Menschen empfinden anstatt Gefühlen des Glücks eher Angst, Stress oder sogar Panik, da sie sich nicht binden können. Sie erfahren am eigenen Leib, was Bindungsangst heißt. Bindungsängste werden einseitig in Partnerschaften zum Problem – Bewältigungsstrategien in der Psychotherapie können Betroffenen einen Teil dieser Ängste nehmen.
Bindungsangst wird auch Liebesphobie genannt, hierbei entstehen Ängste, wenn es darum geht, eine dauerhafte, enge Partnerschaft mit jemandem zu beginnen. Solche Menschen können nur ganz schwierig stabile Beziehungen aufbauen. Eigentlich wünschen sich die Betroffenen nichts mehr, als jemanden zu lieben und auch von diesem geliebt zu werden.
Sie haben aber Probleme, die Gefühle und Nähe eines anderen Menschen zuzulassen. Sie erfahren die körperliche Nähe eher als Gefahr oder sogar als Bedrohung. Nach der ersten Verliebtseinsphase wird meistens nicht an eine Vertiefung der Beziehung gedacht, sondern eher an Flucht und Distanz.
Bindungsangst kann auch in festen Partnerschaften auftreten. Hier provozieren die Bindungsphobiker oft einen Streit, um der körperlichen und gefühlsmäßigen Nähe des Partners entkommen zu können. Sie brauchen mehr freien Raum und mögen das Gefühl der Enge nicht. Viele Betroffene wissen gar nicht, dass sie unter einer Bindungsangst leiden. Sie wissen auch nicht, weshalb sie diese Phobie haben oder verleugnen diese.
Es gibt ja viele verschiedene Ängste, z.B. Phobien vor Höhe, Spinnenphobien oder Platzangst. Eines ist jedoch immer gleich: wenn die Angst erstmal da ist, geht sie nicht so einfach wieder von alleine weg. Sie nimmt viel eher zu.
Früher ging man davon aus, dass die Bindungsangst nur unter Männern verbreitet sei, dies ist jedoch nicht richtig. Es leiden auch sehr viele Frauen an der Angst vor Nähe.
Die Vergangenheit der Phobiker ist für die Angst verantwortlich. Schlimme Enttäuschungen, Verletzungen oder posttraumatische Belastungsstörungen, die nie verarbeitet wurden, lassen diese schlimmen Ängste entstehen. So kann eine schmerzliche Trennung oder ein Todesfall aus früherer Zeit das Vertrauen in einen Menschen komplett durcheinander gebracht haben.
Nach solch schlimmen Erlebnissen fällt es sehr schwer, sich wieder jemandem zu öffnen und diesem sein Vertrauen entgegenzubringen. Man hat Angst davor, wieder eine ähnlich schlimme Situation durchmachen zu müssen, diese Negativerfahrungen sind größer als der Wunsch nach Nähe und Zärtlichkeit.
Meist liegt die Ursache sogar schon in der frühkindlichen Lebenszeit, etwa in den ersten beiden Lebensjahren. Eine gestörte Beziehung zu den Eltern oder nur zu einem Elternteil ist hier meist die häufigste Ursache. Die Beziehungsangst entstammt möglicherweise aus einem nicht erfüllten Wunsch nach Sicherheit und Nähe oder man wurde von den Eltern zurückgewiesen oder vernachlässigt. Bei Männern, die ein gestörtes Verhältnis zur Mutter haben, ist dies meist der Grund für die Bindungsangst.
Auch wenn man kein Selbstbewusstsein oder ein schlechtes Bild von sich selbst hat, kann dies zu Ängsten führen. Wenn man sich selbst nicht mag, kann man nicht verstehen, wie jemand anderes dies tun soll. So entstehen dauernd Zweifel, ob der Partner einen wirklich liebt. Anders ist es bei Missbrauchsopfern, die meist keine körperliche Nähe zulassen können.
Zuerst muss man erkennen können, dass man an einer Bindungsangst leidet. In einer Psychotherapie werden die negativen Erfahrungen aufgearbeitet, denn dies funktioniert meist ohne professionelle Hilfe nicht.
Auch durch die zusätzliche Hilfe des Partners kann man die Angst überwinden. Wenn der Partner einem vermittelt, dass man geliebt wird, wie man ist und auch Fehler machen darf, so ist dies für die Heilung sehr wichtig. Der Partner sollte verständnisvoll, geduldig und umsichtig sein, so kann viel dazu beigetragen werden, die Angst zu minimieren. Wenn alles gut läuft, überwiegen meistens die positiven Gefühle und die negativen werden ausgeräumt.