
Praxis für Psychotherapie
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Die Ego-State-Therapie kommt aus der Traumtherapie und wurde vom Ehepaar Watkins in den 80er Jahren entwickelt. Jeder, der seelisch verletzt wurde, entwickelt Abwehrmechanismen, um diese Geschehnisse nicht wieder erleben zu müssen.
Viele Menschen tun das, indem sie ihre Persönlichkeit in Ich-Anteile aufspalten. Das kann sogar soweit führen, dass sich daraus eigene Persönlichkeiten mit einem Eigenleben entwickeln. Das geschieht häufig unbewusst. Diese Ego-States oder Ich-Zustände sind voneinander getrennt, interagieren aber häufig, um ein Ziel zu erreichen.
Zwischen diesen Ego-States kommt es aber auch oft zu Konflikten. Diese Methode der Psychotherapie soll dazu führen, dass Klienten über diese Anteile wieder zu einer ganzen Persönlichkeit zurückkehren.
Das Ehepaar Watkins wollte keine Kategorisierung. Dadurch wird immer ein Aspekt in den Vordergrund gerückt und das wollten sie nicht. Heutzutage wird aber zwischen verschiedenen Arten unterschieden, um eine bessere Struktur zu haben. Es wird daher zwischen
unterschieden.
Diese Ich-Anteile „wirken zusammen“ und werden häufig als Co-Therapeuten herangezogen. Die verletzten Ego-States sind die leidtragenden Ich-Zustände. Werden diese nicht verstanden oder gehört, verstärken sie Depressionen oder Angstzustände. Dekonstruktive Ego-States wirken in unserem Inneren nachteilig und verstärken Traumata. Themen sind Perfektionismus, Verbote, gesellschaftliche Normen und vieles mehr.
Die Teile werden oft auch als Bausteine der Gesamtperson betrachtet. In der ersten Beziehungsebene, jener zwischen Therapeuten und Klient, adressiert der Therapeut diese Gesamtperson. Er und der Klient gestalten gemeinsam die Therapie. Der Klient gibt Feedback, inwieweit er die Behandlung als hilfreich empfindet. Auf diesem fußt dann die weitere Vorgehensweise.
Es kommt darauf an, um welche Ego-States es sich handelt. Wenn ein Erwachsener sich wie ein Kind fühlt, handelt es sich um ein kindliches Ego-State und wird dementsprechend adressiert. Ressourcenorientierte Ego-States werden mit Empathie kontaktiert. Dabei handelt es sich um leidende oder verletzte Ego-States. Dekonstruktive Ego-States nehmen die Therapie meistens als Bedrohung wahr. Dabei spielt auch der Kontext, in dem diese Anteile leben, eine Rolle, die extreme Strategien erfordert.
Tritt der Klient als Gesamtperson mit einem der Ego-States in Beziehung geschieht dies meistens positiv. Die Anteile der inneren Stärke überträgen sich auf den Klienten. Traumatisierte Personen haben oft Schwierigkeiten, mit diesen Ego-States in Kontakt zu treten. Diese werden oft ausgegrenzt.
Ego-States bilden untereinander sogenannte Allianzen. Machtspiele und Streitigkeiten unter ihnen machen dem Klienten das Leben schwer. Die Therapie hat zum Ziel, eine positive Kooperation zwischen den Ego-States herbeizuführen. Da diese unterschiedlichen Ziele verfolgen, gestaltet sich diese Harmonisierung oft sehr schwierig.
Genau das ist der Punkt, warum es so wichtig für Therapeuten ist, kontinuierliche Reflexion und Selbsterfahrung zu betreiben. Die Reflexion bzw. Selbsterfahrung bewirkt, dass der Therapeut besser auf den Klienten eingehen kann. Dies ist auch in Bezug auf die Beziehung der Ego-States des Klienten mit den Ego-States des Therapeuten so.
Die Ego-State-Therapie klingt zunächst sehr verwirrend, hilft jedoch, dem Klienten als Gesamtperson den „inneren Frieden“ wiederzugeben. Die Ich-Teile sollen so miteinander interagieren, dass sie respektvoll miteinander umgehen. Der Klient lernt somit, mit seinem erlebten Trauma umzugehen. Es geht nicht darum, dekonstruktive Ego-States zu eliminieren. Sie sollen Strategien entwickeln, Sicherheit und Geborgenheit zu erlangen. Dabei handelt es sich um zwei Grundbedürfnisse, die jeder Mensch hat.