Bearbeitung dysfunktionaler Bewertungsschemata und Denkmuster

Ein Problem vieler unglücklicher Menschen ist die Übertragung ihrer negativen Lebenssituationen auf die Handlungen oder das Verhalten anderer Personen. Sie sehen nicht die Schuld oder auch die Herbeiführung der Probleme durch sich selbst, sondern sie geben dafür viel lieber die Verantwortung ab und geben sich gerne ihrem Selbstmitleid hin. Dabei ist der Auslöser für ihr negatives Bewertungsschema immer ganz unterschiedlich.

Eine Beziehung scheitert, aber in ihren Augen hat sich der Partner nur unpassend verhalten. Sie werden nicht geliebt, das liegt dann daran, dass ihr Äußeres nicht stimmt oder andere Personen einfach bevorzugt werden. Selbstreflexion des eigenen Verhaltens findet einfach nicht statt.

Die eigenen Gedanken lösen negative Emotionen aus

Bei Menschen, die kein dysfunktionales Denkmuster aufweisen, lösen bestimmte Ereignisse schlechte Emotionen aus. Bei Menschen die unter dieser psychischen Erkrankung leiden sind es die eigenen Gedanken die für Emotionen sorgen, die sie unglücklich und im schlimmsten Falle auch depressiv werden lassen.

Dabei können kleine, alltägliche Situationen und Handlungen bereits zu einer schlechten Grundstimmung führen, die sich durch ihren Alltag zieht. Ein Mensch wirkt bei ihnen schnell unfreundlich, sodass sie glauben, dass er sie nicht leiden kann.

Dabei hat er vielleicht einfach nur einen schlechten Tag gehabt. Menschen die ein dysfunktionales Bewertungsschema im Kopf haben finden keine andere Erklärung für Situationen, außer dass sie einfach schlecht sind und andere Menschen sich daher auch so ihnen gegenüber verhalten.

Die Absage eines Termins kann bei ihnen bereits zu einem großen emotionalen Problem führen, entweder führt es direkt zu Kritik an der anderen Person, da man einfach die Ansicht vertritt, dass man seine Termine gar nicht absagen darf. Es kann aber auch sein, dass man glaubt, dass man gar nicht gemocht wird und somit der einsamste Mensch auf der Welt ist.

Eine große Trauer über diesen Zustand der Einsamkeit breitet sich aus. Allerdings ist auch hier wieder nicht das Ereignis an sich, sondern vielmehr die Bewertung der jeweiligen Person der Auslöser für die jeweilige Stimmung.

Dysfunktionale Denkmuster und kognitive Verzerrung überprüfen

Es gibt viele Menschen, die sich manchmal einer kognitiven Verzerrung hingeben. Sie reflektieren ihr eigenes Verhalten nicht angemessen, da sie dann auch der Wahrheit ihres Tuns ins Auge sehen müssten, dieses ist nicht immer einfach, sodass man sich schnell in seiner Gedankenwelt die passenden Ausreden sucht. Dieses ist im kleineren Ausmaß auch ganz normal, denn jeder Mensch flüchtet sich mal in leichte kognitive Verzerrungen.

Bei Menschen mit dysfunktionalen Denkmustern ist diese Verhalten aber bestimmend für die meisten Situationen in ihrem Alltag. Für sie ist es dann wichtig, dass sie sich in psychotherapeutische Behandlung begeben, bei denen dann die irrationalen Denkmuster überprüft werden.

Es muss dann zusammen mit den Patienten eine Realitätsprüfung stattfinden. Dabei werden die Situationen, bei denen die Patienten ihre dysfunktionalen Denkmuster anwenden mit Hilfe von rationalen Denkmodellen überprüft und genau analysiert. Den Patienten wird dann deutlich, dass sie lediglich aufgrund ihrer negativen Stimmung und Einstellung eine solche Stimmung und auch Grundhaltung bekommen. Die Denkweisen müssen durchbrochen werden.

Probleme am Arbeitsplatz

Patienten mit einer solchen psychischen Erkrankung haben oftmals große Probleme im Bereich ihrer sozialen Kontakte. Dabei kommt es auf die Ausprägung ihrer Krankheit an: entweder ziehen sie sich schnell zurück, wenn sie das Gefühl haben, dass sie von anderen Menschen nicht gut behandelt werden.

Es kann aber auch sein, dass sie aggressiv und schnell gekränkt sind, wenn sie die Situationen oder die Interaktion mit anderen Menschen entsprechend einschätzen, denn zu ihrem Krankheitsbild gehört die Verallgemeinerung von bestimmten Handlungen. Dieses kann am Arbeitsplatz oftmals zu Auseinandersetzungen mit Kollegen führen. Sie sind nicht in der Lage in Teams zu agieren. Sie sind dann die Kollegen, die schnell ausgeschlossen werden und als „Eigenbrödler“ gelten, mit denen die Zusammenarbeit schwierig bis nicht möglich ist.

Zudem können sie sich am Arbeitsplatz nicht gut konzentrieren, da sich ihre Gedanken immer mit den Interaktionen mit ihren Kollegen beschäftigen und sie jede Situationen in ihren Gedanken bewerten und analysieren. Sie kommen dann auch immer wieder zu dem Ergebnis, dass ihre Kollegen sich nicht richtig verhalten haben und dass sie mal wieder die Leidtragenden des Fehlverhaltens sind.

Manche Menschen mit dysfunktionalem Bewertungsschema sind auch oftmals sehr unfreundlich und distanziert zu ihren Kollegen. Sie können gar kein kollegiales Verhältnis eingehen, da sie sich immer schlecht behandelt fühlen. Es braucht viel Verständnis von den Kollegen am Arbeitsplatz, damit die Betroffenen gegen ihre irrationalen Denkmuster ankämpfen können. Wenn diese Erkrankung diagnostiziert wurde, dann sollte man sein soziales Umfeld darüber aufklären, damit sie auch lernen können, mit dieser Krankheit umzugehen.

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