Praxis für Psychotherapie
Diese Website
ist temporär nicht aktiv
Tel. 0211 795 64 998 oder Kostenlosen Rückruf anfordern
Jeder Mensch weist von Zeit zu Zeit körperliche Symptome auf, die auf eine Krankheit schließen lassen. Dabei kann es sich um ein Stechen, Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen oder ein anderes Signal des Körpers handeln. Das ist an und für sich normal und gehört zum Leben.
Und es ist auch wichtig, denn diese Signale zeigen uns, dass etwas nicht stimmen könnte. Verschwinden sie nach einiger Zeit nicht, suchen wir den Arzt auf, der der Sache auf den Grund geht.
Manche Menschen reagieren jedoch unangemessen. Sie deuten die Symptome nicht nur falsch, sondern überbewerten sie. Haben sie etwa Kopfschmerzen, sind sie überzeugt an einem Hirntumor zu leiden, oder zumindest einem Schlaganfall nahe zu sein. Und wenn ihnen übel ist, dann denken sie sofort an Magenkrebs. In der Grippezeit wagen sie sich kaum aus dem Haus und bei medial vermittelten Krankheiten, wie etwa die Vogel-Grippe, suchen sie die Notfallambulanzen auf, da sie sicher sind, sich angesteckt zu haben.
In der Medizin wird diese Angst vor der Krankheit, bei der es sich um eine ernst zu nehmende psychische Störung handelt, Hypochondrie genannt. Die Patienten sind absolut sicher an einer oder Krankheiten zu leiden, auch wenn der Arzt dies nicht bestätigen kann. Im Gegenteil – sie meinen dass der Arzt irrt, und in Gedanken beschäftigen sie sich nur mit den jeweiligen Symptomen. Jede Veränderung des Körpers und jedes seiner Signale wird so interpretiert, dass es ins Krankheitsbild passt.
Von Hypochondrie spricht der Arzt, wenn die Angst vor Krankheiten länger als 6 Monate besteht, das Leben des Patienten beeinträchtigt ist und er trotz gegenteiliger Diagnose nicht glaubt, dass er gesund ist. Zum typischen Krankheitsbild gehören auch sehr häufige Arztbesuche, ständiges Grübeln über die Krankheit, Todesgedanken, wiederholtes Untersuchen des Körpers, Lesen medizinischer Literatur usw.
Die meisten Hypochonder kommen bereits aus vorbelasteten Familien und sie sind von Natur aus vorsichtige Menschen. In manchen Fällen wird diese Störung aber auch durch ein einschneidendes Ereignis ausgelöst, wie etwa durch den Tod eines nahestehenden Menschen.
Zumeist erkennen die Patienten nicht, dass sie an einer psychischen Störung leiden. Um kompetente Hilfe zu bekommen, ist jedoch der Weg zum Psychiater oder zu einem Psychotherapeuten notwendig. In zehn bis 15 Sitzungen Psychotherapie bessert sich das Krankheitsbild des Patienten zumeist wesentlich.
Bei der Therapie lernt er seine Ängste zu bewältigen, Vertrauen in seinen Körper wieder zu erlangen, sich selbst zu beruhigen und keine Fehlinterpretationen zuzulassen. Zusätzlich können Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Quigong und Yoga hilfreich sein, da sie die seelische und auch körperliche Anspannung reduzieren. Kurzum, die Patienten können wieder am normalen Leben Freude haben.