Praxis für Psychotherapie
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Die Akzeptanz- und Commitmenttherapie ist eine neue Form in der Psychotherapie. Hierbei werden sowohl viele, klassische verhaltenstherapeutische Techniken als auch verschiedene Strategien der Achtsamkeits- und akzeptanzbasierten Interventionen miteinander kombiniert.
Der Ansatz dieser neuen Therapieform wurde vom amerikanischen Psychologen Steven C. Hayes entwickelt. Seine Strategie beruht auf der „Relational Frame Theory“- der Bezugsrahmentheorie. Das ist ein Erklärungsmodell für sprachlich-gedankliche Prozesse im Menschen, die die Weiterentwicklung von verhaltensanalytischen Erklärungen skinnerscher Prägung darstellt.
In der Akzeptanz- und Commitment Therapie wird angenommen, dass die fehlende Trennung zwischen Sprache und Denken und der Realität, wie zum Beispiel das Fehlen von Werten, Erlebnisvermeidung und Gedankengrübeln, fehlt.
Bei dieser Therapieform gibt es sechs Komponenten, welche die Symptome Erkrankter vermindern:
Akzeptanz fördern: die Akzeptanz von negativen Empfindungen, Gefühlen, Gedanken und Schmerzen; deren Auftreten wird normalisiert und mithilfe von Übungen nicht dagegen anzukämpfen sondern zu akzeptieren.
Achtsamkeitsfördernde Methoden und Übungen: hierbei lenkt man die Achtsamkeit auf Hier und Jetzt- ohne jegliche Bewertungen; man lernt Anleitungen zu Atemmeditationen und schult seine fünf Sinne
Kognitive Defusion: Man nimmt Gedanken nicht mehr wörtlich-man schenkt ihnen keinen Glauben und Gedanken wirken nicht mehr handlungsleitend.
Selbst als Beobachter: flexibel sein Selbstbild annehmen und in der Lage sein Perspektivenwechsel durchzuführen; anhand der Schachbrettmetapher kann man dem Patienten den Perspektivenwechsel verdeutlichen
Werte formulieren: die eigenen Werte formulieren und Ziele setzen- diese auch umsetzen; das kann anhand von Reden geübt werden
Engagiert Handeln: Handeln um die formulierten Ziele zu erreichen; man teilt konkrete Schritte, plant diese und setzt sie um; ebenso wird man auf Hindernisse und Rückschläge vorbereitet.
Diese sechs Behandlungskomponenten sind die Haltung des Therapeuten, seine Methoden mit denen er mit seinen Patienten übt und lernt. Das Hauptziel dieser Therapie ist, ein wertorientiertes Leben zu leben und die psychische Flexibilität zu erhöhen.
Als psychische Flexibilität versteht man das Ändern des Verhaltens, angepasst an die Veränderungen der aktuellen Situation. Ebenso unterstützt man seine Patienten darin, die Bereitschaft, unangenehme Empfindungen zu erleben, zu erhöhen.
Dafür werden verschiedene Techniken angewandt, wie zum Beispiel Meditationspraktiken, Hypnotherapie und andere therapeutische Methoden der Verhaltenstherapie.
Bei der Therapie geht es also darum, es zu schaffen sein Leben so zu gestalten, dass es Werte und Sinn erhält und nicht die Symptome und Beschwerden loszuwerden. Dies kann in einigen Fällen bedeuten, seine Beschwerden und Symptome zu akzeptieren anstatt gegen sie anzukämpfen.
Die Akzeptanz-und Commitment Therapie hilft vor allem Patienten mit chronischen und therapiefraktären Erkrankungen. Es gibt schon viele Metaanalysen und Studien die sich mit der Wirksamkeit der ACT Methode befasst haben und die Ergebnisse eines Großteils weisen hin, dass ACT eine wirksame Therapiemethode ist.
ACT wird bei vielen Problemen und Störungen angewendet. Behandelt wird es unter anderem bei sozialen Ängsten, bei Patienten mit psychotischen Symptomen, bei Depressionen, bei Angstsymptomen, Esstörungen, Drogenmissbrauch, chronischen Schmerzen, Partnerschaftsproblemen, Borderline-Persönlichkeitsstörung und auch bei Diabetes.
Die Akzeptanz- und Commitment Therapie wird eingesetzt, um negatives Denken und Fühlen mittels Strategien auf seine persönlichen Werte des Lebens auszurichten und nicht nur zu beseitigen. Es wird mittels Metaphern, Paradoxien und erlebnisorientierten Übungen gearbeitet. Mithilfe der sechs Methoden sollen Patienten in der Lage sein sich zu öffnen und so anzunehmen wie sie sind und nicht versuchen sich zu ändern.