Warum der Trennungsschmerz so "schlimm" ist

Jeder kann sich sicherlich noch an den Trennungsschmerz erinnern, den man als Jugendliche hatte, als die erste richtige Beziehung mit der großen Liebe in die Brüche gegangen ist. Teilweise wurde wochen- oder monatelang gelitten und getrauert mit dem Gefühl, die Welt würde für immer untergehen. Mit zunehmendem Alter jedoch sieht man die Beziehung von früher mit einem lachenden und einem weinenden Auge, da zu der Zeit hauptsächlich verletzte Gefühle im Vordergrund standen.

Warum ist es für Frauen über 40 besonders schwer, wenn die Beziehung in die Brüche geht?

Im Normalfall hat man zu der Zeit sehr viel Zeit zusammen verbracht. Der Alltag ist voll aufeinander eingestellt. Bestenfalls ist das Liebes- und Familienleben noch erfüllend und man kann noch einiges an Stärke ziehen. Anderenfalls allerdings kann es auch sein, dass sich der Alltag zu sehr eingeschlichen hat und quasi nur noch nebeneinander her gelebt wird. Nach und nach baut sich immer weiter eine Trennungsangst aus, die schier unerträglich wird.

Irgendwann kommt es dann zum endgültigen Bruch. Die Person, mit der man sein Leben geteilt und unter Umständen sogar eine Familie gegründet hat, ist plötzlich nicht mehr da und so langsam schleicht sich dieser Trennungsschmerz wieder ein, wie früher, nur dreimal schlimmer.

Denn im Gegensatz zu damals hängt nicht mehr nur die Gefühlswelt schief, nein, unter Umständen hängt da die gesamte Existenz daran. Für viele Frauen ist genau das der Beginn einer Abwärtsspirale. Doch nicht nur der sozialen Status leidet. Auch die Psyche bleibt nicht unangetastet, denn plötzlich ist man auf sich allein gestellt. Ganz abgesehen von den Ängsten, die einen nach einer Trennung definitiv das Leben erschweren können, kommen nicht selten ein schwaches Selbstbewusstsein und Depressionen dazu.

Trennungsschmerz

Wie bei dem Tod eines geliebten Menschen ist die erste Phase nach dem Trennungsschmerz die Trauer. Dieses Gefühl ist allerdings vollkommen normal, denn diese Person ist ja nicht mehr länger in unser Leben eingebunden wie man es gewohnt ist. Tränen zulassen ist bei der Trauerarbeit ein besonders wichtiger Baustein, denn es ist mit vielerlei wichtigen körperlichen Reaktionen verbunden:

  • Es baut Stresshormone ab, in dem diese ausgespült werden
  • Nach und nach werden Endorphine ausgeschüttet
  • Es bringt eine emotionale Erleichterung mit sich

Kommt man diesem Bedürfnis nicht nach, kann das schwerwiegende psychische Folgen, bis hin zu Depressionen nach sich ziehen.

Ebenfalls ursächlich für den Schmerz nach der Trennung sind die negativen Gedankengänge, in den man zu versinken droht:

  • „Ich bin nicht gut genug“
  • „Ich werde nie wieder eine Beziehung führen können“
  • „Ich finde nie wieder mehr einen Partner“

Ständig in solchen Gedankengängen verstrickt, ist der emotionale Leidensdruck enorm.
Das Führen eines Tagebuches bzw. das genaue Aufschreiben dieser Bedenken kann eine nachhaltige Erleichterung verschaffen und den Heilungsprozess vorantreiben.

Trennungsschmerz Überwindungsstrategien

Welche Strategien helfen, den Trennungsschmerz möglichst unbeschadet zu überwinden?

  • Der absolute Kontaktabbruch Erstes Gebot sollte der absolute Kontaktabbruch zum Ex-Partner sein. Denn jeder Kontakt ist quasi wie eine Wunde, die immer wieder aufreißt. So wird der Heilungsprozess verzögert und der schmerzhafte Part noch einmal in die Länge gezogen. Selbst wenn man noch auf ein großes Comeback hofft, sollte man sich rar machen und die Sache etwas auf sich beruhen lassen. Sollte sich der Kontakt durch triftige Gründe nicht gegen 0 setzen lassen, so sollte man es zumindest auf das Nötigste beschränken.
  • Bewegung Bewegung tut nicht nur dem Körper gut, sondern hebt auch die Stimmung und stärkt das Selbstbewusstsein. Durch den Liebeskummer kann der Serotoninspiegel erheblich sinken, dem man mit Bewegung gezielt entgegenwirken kann. Es muss nicht unbedingt das riesige Workout sein, es reicht auch schon ein 20-minütiger Spaziergang an der frischen Luft oder eine kleine Radtour in der Sonne.
  • Entgegen dem allgemeinen Rat ist Ablenkung kontrainduziert. Denn durch Verdrängung der Gefühle, statt sie zuzulassen, können nachhaltige Schäden bis hin zu Depressionen ausgelöst werden, denn nach und nach werden nicht nur negative, sondern auch positive Gefühle verdrängt.
  • Neue Schlüsselreize setzen Ein wichtiger Schritt ist das Setzen neuer Schlüsselreize. Und somit die konsequente Entsorgung der Erinnerungsstücke und die Veränderung des eigenen Umfeldes, beispielsweise durch Umordnung der Wohnung oder durch das Zulegen neuer Kleidung.

Fazit

Abschließend sei gesagt, dass es wichtig ist, sich Unterstützung zu suchen, denn obwohl man zur Isolation neigt in diesen Zeiten, ist die Aufrechterhaltung der sozialen Balance wichtiger denn je, um nicht komplett zu vereinsamen. Auch der Schritt nach vorn in eine Selbsthilfegruppe kann hierbei eine Hilfe zur Heilung des Trennungsschmerzes darstellen, da man dort „unter sich“ ist.
Sollte dies nicht ausreichend sein, kann die Hilfe eines Therapeuten vonnöten sein.

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